Samstag, 13. März 2010

Formicarium mit "Sonnenbank"

Wir erinnern uns. Formicarium nennt man die gesamte Anlage, in der Ameisen gehalten werden, und besteht mindestens aus dem Nest, in dem sich die Königin aufhält und die Brut gepflegt wird, und der Arena, die die Außenwelt nachbildet.


Was sieht man auf dem ersten Foto? Rechts die Arena mit dem Reagenzglas, in dem sich die Kolonie zur Zeit noch befindet, in der Mitte das zukünftige Nest der Kolonie und links etwas, das ich mal "Sonnenbank" nenne (mit einem Stück Baumrinde, wie auf dem zweiten Bild erkennbar).

Wofür ist die "Sonnenbank" gedacht? Etwas, was man bei Ameisennestern in der freien Natur gut beobachten kann (wenn man z.B. einen Stein oder ein Stück Holz anhebt), ist, dass die Arbeiterinnen bei Sonnenschein die Puppen möglichst oberflächennah lagern. Klar, Brut entwickelt sich bei Wärme besser und zudem ist für die Puppen, im Gegensatz zu den Eiern und Larven, die relative Trockenheit nahe der Oberfläche kein Problem, ja, sogar eher vorteilhaft. Und meinen Ameisen möchte ich ebenfalls die Gelegenheit geben, ihre Puppen außerhalb des feuchten Gipsnestes lagern zu können. Dazu werde ich die "Sonnenbank" zeitweise wärmen, entweder mit einer Lampe oder einer Heizmatte.

Nur Zeit heize ich aber das Gipsnest, denn ich muss überhaupt erstmal erreichen, dass die Ameisen dieses Nest irgendwann attraktiver finden, als ihr Reagenzglas, und umziehen. Lasius niger gilt als ausgesprochen nesttreu. Das kann also schon einige Zeit, vielleicht Wochen, dauern. Aber immerhin, seit gestern lagern sie tatsächlich ihre Puppen im neuen Nest! Das war schon eine große Überraschung und macht Hoffnung für meine Idee mit der "Sonnenbank".