Montag, 12. Juli 2010

Der Abschluss

Heute habe ich auch diese noch verbliebene Lasius niger-Kolonie freigesetzt. Die Kolonie hatte sich bis zuletzt enorm gut entwickelt. In Kürze hätte ich mir Gedanken machen müssen über ein neues Nest, über eine deutlich größere Arena und vor allem über einen aufwändigeren Ausbruchsschutz, da bei jedem Öffnen der Arena irgendwann unweigerlich Ameisen ausbrechen würden. Im Gegenzug wäre aber nichts mehr wirklich Spannendes passiert.

Für das Freisetzen habe ich mir ein Stelle nahe eines kürzlich renaturierten Baches ausgeguckt. Dort wurde auf großer Fläche ziemlich viel Erdreich bewegt, weshalb ich vermute, dass die Ameisenkolonien noch nicht gänzlich den Bereich erobert haben und meine Kolonie eine reelle Chance hat, Fuß zu fassen.

Hiermit endet also dieser Haltungsbericht und ich bedanke mich für Ihr/Euer Interesse daran.

Der Temnothorax-Haltungsbericht geht natürlich weiter. Und zum Spätsommer hin kommt vielleicht noch ein neuer Haltungsbericht hinzu.

Edit: Hier nachmal alles in einem Bild ;-)



Montag, 5. Juli 2010

Für die Statistik

Anzahl Arbeiterinnen: 530

Dienstag, 29. Juni 2010

Tag 365

Zur Feier des Tages gab es mal es mal was anderes, als die übliche Mehlwurmdiät, nämlich Grashüpfer.

Das Nest füllt sich langsam aber unerbittlich. Auch die entlegenste Kammer wird mittlerweile voll genutzt. Ich fürchte, das Nest wird bereits im Laufe dieser Saison nicht mehr genug Platz bieten.

Montag, 14. Juni 2010

Gewusel

So langsam nimmt das Gewusel die erhofften Ausmaße an. Auf dem Puppenhaufen sitzen immer etliche noch helle Ameisen.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Erlösung

Ich wurde zunehmend beunruhigt, weil zwar in den letzten Wochen wieder fleißig Puppen "produziert" wurden, aber auch wieder lange keine Ameisen schlüpfen wollten. Ich fürchtete schon ein grundsätzliches Problem, das die gesamte Brut betrifft, vielleicht ein Parasitenbefall o. Ä. Aber heute Morgen sah ich plötzlich zwei frische Arbeiterinnen und eben noch einige mehr. Allein auf dem Foto sind sechs noch helle Arbeiterinnen zu erkennen.

Samstag, 15. Mai 2010

"Verpuppungsstation"

Mal wieder ein paar Bilder.

Die Sonnenbank (2. Bild) wird von den Ameisen weiterhin genutzt, auch ohne dass ich sie erwärme. Die relative Trockenheit im Vergleich zum Nest reicht wohl, sogar obwohl ich die Sonnenbank diesmal leicht feucht halte.

Interessante Beobachtung: Im Nest wurde eine Kammer zu so etwas wie einer "Verpuppungsstation" erkoren (3. Bild). Nur dort findet das Verpuppen statt. Die Ameisen haben etwas Sand hingebracht, der das Spinnen des Kokons wohl erleichtert (auch wenn mir schleierhaft ist, inwiefern).

Samstag, 1. Mai 2010

Erste Puppen der diesjährigen Brut

Das sind die ersten Puppen, die auf Eier zurückgehen, die die Königin einige Tage nach der Winterruhe gelegt hat.


Dienstag, 27. April 2010

Rückschlag

Aus dem erhofften großen Zuwachs ist nichts geworden. Vermutlich deutlich mehr als die Hälfte der Puppen hat sich nicht zu Ameisen entwickelt, sondern ist vorher im Kokon gestorben und irgendwann von den Arbeiterinnen an die Larven verfüttert worden. Ich fürchte, meine Sonnenbank war zu trocken und ich habe die Ameisen die Kokons über zu lange Zeitabschnitte dort lagern lassen. Die Heizmatte hatte ich schon mal die ganze Nacht auf der Sonnenbank. Allerdings habe ich keinerlei Informationen finden können, wie überhaupt die normalen Verlustquoten sind bei der Entwicklung vom Ei bis zur Ameise.

Aufgeben werde ich die Sonnenbank nicht, sondern zukünftig leicht befeuchten und sicherstellen, dass Kokons nur wenige Stunden am Stück dort gelagert werden. Aber bis es wieder Puppen gibt, dauert es noch etwas. Eier und Larven sind aber reichlich vorhanden. Arbeiterinnen gibt es etwa 110.

Montag, 5. April 2010

Die ersten Neuzugänge des Jahres


Es gibt die ersten Neuzugänge dieses Jahres. Wieder leicht zu erkennen, weil die Ameisen die ersten Stunden noch recht hell sind.

Mittlerweile haben sich auch die letzten Larven, die überwintert haben, verpuppt. Deswegen gibt es an Brut sonst nur noch (aber reichlich) diesjährige Eier, und die Außenaktivität der Arbeiterinnen ist gleich Null, da die gefräßigen Larven fehlen.

Zur Zeit gibt es etwa 60 Arbeiterinnen und 120 Kokons. In zwei, drei Wochen wird sich also die Zahl der Arbeiterinnen verdreifacht haben.

Dienstag, 23. März 2010

Das Gipsnest

Offensichtlich ist das Gipsnest nicht zu groß, wie ich anfangs befürchtete. Die Ameisen verteilen sich ganz gut und man erkennt auch eine gewisse "Organisation".

Die Königin mit den Eiern und einigen Larven

Arbeiterinnen, die den großen Appetit einiger praller Larven zu stillen versuchen

Die Puppen


Besonders am Lagerort der Puppen lässt sich die Feuchteverteilung im Nest erkennen. Befeuchte ich mal zwei Tage nicht, "wandern" die Puppen tiefer ins Nestinnere. Auf dem Foto lagern sie am vom Wassertank am weitesten entfernten Platz. Da war ich wohl mit dem Wasser etwas zu großzügig.

Samstag, 20. März 2010

Die "Sonnenbank" funktioniert

Die "Sonnenbank" funktioniert tatsächlich (oder die Ameisen). Das, was da auf dem zweiten Foto zwischen den Gipsteilen klemmt, ist eine Heizmatte, die die "Sonnenbank" nur ganz leicht wärmt. In der Nacht war natürlich wieder der Temperaturunterschied zum eigentlichen Nest recht groß und somit die "Sonnenbank" attraktiv genug, um die Puppen dort zu lagern.

Donnerstag, 18. März 2010

Montag, 15. März 2010

Tag 259 - Der Umzug

Das mit dem "kann Wochen dauern" war wohl eher Zweckpessimismus. Im Laufe der letzten Nacht ist die Königin samt Volk umgezogen. Bereits vorgestern am späten Abend sah man Ameisen auf dem Weg vom Reagenzglas zum Gipsnest, die offensichtlich noch nie außerhalb des Reagenzglases waren, denn sie waren sehr zögerlich und "torkelig" unterwegs. Gestern Abend waren dann gut 3/4 des Volkes samt Brut umgezogen. Nur die Königin mit vielleicht 20-köpfiger "Leibgarde" blieb erstmal zurück.

Forciert habe ich den Umzug aber auch vermutlich dadurch, dass ich das Fenster etwas offen ließ und es auf der Fensterbank doch ganz schön frisch wurde. Da fiel der Umzug ins gewärmte neue Nest sicher leicht.

Nachtrag: Hier noch eine Gesamtübersicht. ACHTUNG: recht groß. Ich konnte 54 Arbeiterinnen zählen. In der Arena und in den Schlauchstücken mögen sich noch 5 oder 6 aufgehalten haben.

Samstag, 13. März 2010

Formicarium mit "Sonnenbank"

Wir erinnern uns. Formicarium nennt man die gesamte Anlage, in der Ameisen gehalten werden, und besteht mindestens aus dem Nest, in dem sich die Königin aufhält und die Brut gepflegt wird, und der Arena, die die Außenwelt nachbildet.


Was sieht man auf dem ersten Foto? Rechts die Arena mit dem Reagenzglas, in dem sich die Kolonie zur Zeit noch befindet, in der Mitte das zukünftige Nest der Kolonie und links etwas, das ich mal "Sonnenbank" nenne (mit einem Stück Baumrinde, wie auf dem zweiten Bild erkennbar).

Wofür ist die "Sonnenbank" gedacht? Etwas, was man bei Ameisennestern in der freien Natur gut beobachten kann (wenn man z.B. einen Stein oder ein Stück Holz anhebt), ist, dass die Arbeiterinnen bei Sonnenschein die Puppen möglichst oberflächennah lagern. Klar, Brut entwickelt sich bei Wärme besser und zudem ist für die Puppen, im Gegensatz zu den Eiern und Larven, die relative Trockenheit nahe der Oberfläche kein Problem, ja, sogar eher vorteilhaft. Und meinen Ameisen möchte ich ebenfalls die Gelegenheit geben, ihre Puppen außerhalb des feuchten Gipsnestes lagern zu können. Dazu werde ich die "Sonnenbank" zeitweise wärmen, entweder mit einer Lampe oder einer Heizmatte.

Nur Zeit heize ich aber das Gipsnest, denn ich muss überhaupt erstmal erreichen, dass die Ameisen dieses Nest irgendwann attraktiver finden, als ihr Reagenzglas, und umziehen. Lasius niger gilt als ausgesprochen nesttreu. Das kann also schon einige Zeit, vielleicht Wochen, dauern. Aber immerhin, seit gestern lagern sie tatsächlich ihre Puppen im neuen Nest! Das war schon eine große Überraschung und macht Hoffnung für meine Idee mit der "Sonnenbank".

Freitag, 12. März 2010

Auswinterung ist erfolgt

Die vier Kolonien sind von mir mittlerweile ausgewintert worden, zwei Anfang des Monats, die anderen beiden vor ein paar Tagen. Alle Königinnen und Arbeiterinnen sind wohlauf (soweit ich das ausmachen kann) und auch die doch zahlreichen Larven, die mit überwintert haben, leben, denn etliche der größeren Larven haben sich bereits verpuppt.

Drei der vier Kolonien werde ich im Laufe des Jahres freisetzen (Fachausdruck für auswildern). Deswegen werde ich mich hier im Blog zukünftig auf die eine Kolonie konzentrieren, die ich länger halten will. Das ist die Kolonie B, die mit Abstand die meisten Arbeiterinnen hat.

Die Kolonie B (noch ohne Puppen):

Montag, 4. Januar 2010

Blick in den Kühlschrank


So sieht also die derzeitige Behausung aus. Mit ca. 7 °C im Kühlschrank vielleicht sogar etwas zu warm. Deswegen stelle ich sie hin und wieder, wenn die Außentemperatur knapp über 0°C ist, auf das Fensterbrett.