Auch bei Ameise C gibt es jetzt eine Pygmäe (zu sehen etwas links von der Bildmitte). Interessant sind aber zwei andere Sachen, die man auf dem Foto ausmachen kann.
1. Das PushenLasius niger
Links und ganz oben rechts sieht man Kokons, die weitaus größer sind, als die anderen. Diese habe ich aus einem Nest draußen mitgehen lassen. Man kann eine Kolonie, die in Gründung ist, in ihrer Entwicklung unterstützen, neudeutsch pushen, indem man ihr fremde Brut "unterschiebt", möglichst der gleichen Art und möglichst Puppen. (Larven müssten ja noch gefüttert werden und fertige Ameisen werden u. U. nicht so einfach akzeptiert.) Vorteile sind, dass eben mehr Arbeiterinnen nach dem Schlüpfen da sind und dass die zusätzlichen Arbeiterinnen keine Pygmäen sind, da sie ja bereits aus einem etablierten Nest stammen. Mal sehen, ob es funktioniert. Kann auch schief gehen.
2. NacktpuppenLasius niger
Bei Inaugenscheinnahme mit den bloßen Augen dachte ich, die Königin hätte etwas wenig Puppen (deswegen auch das Pushen). Auf dem Foto sah ich dann aber, dass das, was ich für Larven hielt, sogenannte Nacktpuppen sind, also Puppen ohne Kokon. Drei sind deutlich bräunlich, zwei davon links oben, eine hinter der Pygmäe, ansonsten kann ich noch 4 weiße/hellbraune ausmachen. Nacktpuppen sind bei der Schwarzen Wegameise nicht üblich, kommen aber durchaus vor, vor allem in diesen Reagenzgläsern mit den glatten Wänden. Denn zu Beginn muss der Faden, aus dem der Kokon gesponnen wird, irgendwo befestigt werden. Wenn das nicht gelingt, gibt es auch keinen Kokon. Ein Problem ist das allerdings nicht. Andere Arten haben nur Nacktpuppen.
Kleine Pygmäen-Statistik:
Ameise A: 0
Kolonie B: ca. 6
Kolonie C: 1
Kolonie E: ca. 9